Was sind Hämorriden? Wie gehen wir vor?
Am Übergang vom After zum Mastdarm befinden sich bei jedem Menschen mehr oder weniger stark ausgeprägte Gefäßpolster, die in gewisserweise sogar zum Abschlußsystem des Darmes gehören. Wie ein Dichtungsring garantiert dieses Hämorridalpolster den sicheren Verschluß.
Verschiedene Ursachen (z.B. familiäre Veranlagung, Stuhlverhärtung, Stuhlgangsverhalten, Druck auf den Beckenboden…) führen zu einer Vergrößerung, zu einem Anschwellen des Hämorridalpolsters, was unterschiedliche Beschwerden nach sich ziehen kann: anales Nässen, Jucken Brennen, Blutungen beim Stuhlgang, Fremdkörpergefühl, Druckempfinden, Gefühl der unvollständigen Entleerung, aufwendige Analhygiene, anales Auskrempeln beim Pressen zum Stuhlgang u.dgl.
Entscheidend für das weitere Vorgehen ist zunächst die Diagnosesicherung. Dabei ist, abhängig von der Beschwerdesymptomatik, durch eine Spiegelung (z.B. Enddarm-, Teil oder Dickdarmspiegelung) auszuschliessen, dass sich andere Ursachen (insbesondere Entzündungen und Bösartigkeiten) hinter diesen Beschwerden verbergen.
Das Spektrum von Salben-, Zäpfchenbehandlung, Verödungs- und Abbindungsmaßnahmen, bis hin zur ambulanten oder stationären Operation in mehreren Sitzungen orientiert sich im wesentlichen am Beschwerdebild und ist stadiengerecht durchzuführen. Eine „Ausrottung“ des gesamten Hämorridengewebes kann vor dem Hintergrund nachfolgender Beeinträchtigungen nicht Ziel der Behandlung sein. Moderne Operationsverfahren helfen dabei schonend und schmerzreduziert vorzugehen.